Die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst wurde am 03. August 1932 in Berlin gegründet. Auf Initiative des Berliner Juweliers Ferdinand Richard Wilm (1880-1971) traten vierzehn Vertreter aus Wirtschaft, Kunst und Kultur – darunter der Architekt und Künstler Prof. Dr. h.c. Peter Behrens, der Kunsthistoriker Prof. Dr. Wilhelm Waetzold sowie die Goldschmiede Hugo Schaper und Emil Lettré – zu einer konstituierenden Versammlung in Berlin zusammen.
F.R. Wilm suchte bereits kurz nach Hitlers Machtergreifung die Nähe zur Führungsspitze der NSDAP und ranghohen Persönlichkeiten. Der Gesellschaft wurden immer wieder finanzielle Mittel zugedacht, an wichtigen Veranstaltungen nahmen Vertreter der Führungsriege teil, die Präsidenten Ludwig Roselius und Hermann Esser nutzten ihren politischen Einfluss für die Gesellschaft. Mit Auszeichnungen wie der „Goldenen Medaille" und des "Ehrenrings für Förderer“ zeigte man sich den Unterstützern gegenüber erkenntlich.
Nach dem Krieg wollte sich die Gesellschaft von ihrer Vergangenheit distanzieren. In einer Mitgliederversammlung am 16. Mai 1950 wurde die Namensänderung in „Gesellschaft für Goldschmiedekunst“ beschlossen. Seitdem ist die Gesellschaft eine gemeinnützige, international agierende Vereinigung zur Förderung der Schmuck- und Gerätgestaltung.
Eine ihrer wichtigsten Aufgaben liegt in der Künstler- und Nachwuchsförderung. Dieser Verpflichtung kam die Gesellschaft bereits kurz nach Ende des Kriegs durch Veranstaltung zahlreicher Wettbewerbe nach – beispielsweise „Ein silberner Städteteller“ (1951), „Farbe im Schmuck“ (1972) oder „Schmückendes für Hand und Ohr“ (1993). Bis heute erfährt die Gold- und Silberschmiedeszene durch internationale Wettbewerbe wie die "Silbertriennale International" und den "Friedrich Becker Preis" Anerkennung auf breiter Ebene. Mit der Verleihung des "Goldenen Ehrenrings für Künstler" zeichnet die Gesellschaft herausragende Persönlichkeiten der Gold- und Silberschmiedeszene aus, Förderer werden mit der "Goldenen Medaille" geehrt. Die Gesellschaft richtet seit 2004 alle zwei Jahre den Stadtgoldschmied aus, der von der Stadt Hanau finanziert wird. Seit 2019 wird das „Celia Holtzer Stipendium“ an begabte Schüler*innen der Staatlichen Zeichenakademie verliehen.
Seit 2006 ist die Gesellschaft, die ihren Sitz seit 1985 im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau hat, für die Betriebsführung des Goldschmiedehauses verantwortlich. Sie kümmert sich um die Organisation abwechslungsreicher Ausstellungen und das museumspädagogische Programm.
Im Jahre 2017 beauftragte die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. die unabhängige Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (GUG) mit der Aufarbeitung ihrer Geschichte während der NS-Zeit. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Recherche durch die Historiker Michael Bermejo M.A. und Dr. Andrea H. Schneider-Braunberger wurden in einer Publikation unter dem Titel „Das Goldene Netzwerk. Die Deutsche Gesellschaft für Goldschmiedekunst in der Zeit des Nationalsozialismus“ zusammengefasst.