Schmuck aus dem Osmanischen Reich

Datum: 
Sonntag, 27. Februar 2022 - 0:00 bis Sonntag, 17. April 2022 - 23:45
Armband. Silber, feuervergoldet, Filigran. 1850. Foto: Thomas Dierks


Mit mehr als 100 ausgefallenen Schmuckstücken und Accessoires widmet sich das Goldschmiedehaus der Kultur der Osmanischen Dynastie (1299 – 1922), die in zahlreichen Ländern anzutreffen war. Aus elf verschiedenen Ländern, u.a. aus der Türkei, Syrien, Bulgarien, Griechenland, Palästina und dem Jemen stammen die Exponate, viele dieser Stücke wurden von drei Privatsammlern auf Reisen in die entsprechenden Länder erworben. Neben vielfältigen, breiten Armreifen mit dominantem Verschluss und kleinteilig gearbeitetem Halsschmuck sind es vor allem aufwändig gearbeiteter Brustschmuck, Amulette, Gürtel und Gürtelschließen, die in dieser Kultur einen besonderen Platz einnehmen. 

Aus Silber gefertigter Kopfschmuck spielte im Osmanischen Kulturkreis eine ebenso bedeutende Rolle, die unterschiedlichsten Gold- und Silberschmiedetechniken wie Treiben, Filigran, Gravur, Granulation oder Email kamen zum Einsatz, ergänzende Materialien waren oft Korallen, Glasperlen oder Achatkugeln. Zum Brautschmuck gehören vom Balkan bis nach Syrien sogenannte tepeliks, flache oder gewölbte Kopfplatten mit angehängten Teilen, die oft in Münzen enden. Ausgefallene Hauben, die teilweise auch das Gesicht bedecken, kommen aus dem Jemen oder Palästina. Besonders ausgefallene Exponate sind ein jemenitischer Brustschmuck, dessen Münzen, Amulett-Behälter und Reste eines Zopfschmucks auf hauchdünner Gaze befestigt sind, wie auch der Gesichtsschleier einer Beduinenfrau aus Palästina. Münzapplikationen und feinste Silberplättchen sind auf leuchtendrotem Stoff befestigt. Ein ganz außergewöhnlicher Kopfschmuck aus der Türkei zeigt sieben Reihen von Münzen und Zierplättchen, die auf Stoff aufgenäht sind und sich wie einem Turban gleich um das Haupt des Trägers schlingen.

Mit einem begleitenden Rahmenprogramm, das den Corona bedingten Gegebenheiten angepasst wird, will die Ausstellung auch Mitbürgern und Mitbürgerinnen aus den Ländern des ehemaligen Osmanischen Reiches die Möglichkeit geben, sich mit der Kultur ihrer Heimat auseinanderzusetzen.
 


Zwei Schmuckexperten im Interview - Schmuck aus dem Osmansichen Reich