Orientalische Blankwaffen

Datum: 
Sonntag, 24. April 2016 - 0:00 bis Mittwoch, 28. September 2016 - 0:00
Jambya, Oman; Koumya, Südmarokko; Jambya für einen Jungen. Foto: Alexander Zickendraht

Die Ausstellung Orientalische Blankwaffen präsentiert rund 100 Exponate einer privaten Sammlung. Sie widmet sich der handwerklichen Gestaltung und Ausschmückung zweier unterschiedlicher Typen von islamischen Dolchen: die Jambya, auch als der Khanjar bezeichnet, und die Koumya. Verbreitung findet die Jambya vor allem im Jemen, Saudi-Arabien, den Emiraten, der Türkei sowie in Indien. Die Koumya hingegen ist in Nordafrika, vornehmlich in Marokko, anzutreffen.

Beide Typen unterscheiden sich nicht nur aufgrund der Ausformung ihrer Klingen, sondern ebenfalls durch die Trageweise am Körper. Die Jambya wird am Gürtel befestigt und kann oft durch Amulettbehälter, Kugelbehälter oder kleine Gefäße für Salben ergänzt werden. Die Koumya wird dagegen an einem Bandolier  ̶  einem über die Schulter gelegten, quer über den Oberkörper verlaufenden Riemen  ̶  getragen. 

Im Vordergrund der Präsentation steht die kunsthandwerkliche Ausgestaltung der Waffen als Schmuckgegenstand. Insbesondere Griff und Scheide der ausgestellten Stücke sind aufwendig gearbeitet. Dementsprechend vielfältig ist ihr Erscheinungsbild. Abgesehen von der Anfertigung in Kleinserie, beispielsweise für die einheitliche Ausrüstung einer Leibgarde, sind alle Stücke individuell ausgeformte Einzelstücke.

Neben Holz und Metall werden ebenfalls Materialien wie Bernstein, Horn und Elfenbein bei der Herstellung von Heft und Scheide verarbeitet. Wertvolle Stücke sind aus dem Horn der Giraffe oder des Rhinozeros gearbeitet worden. Ebenso beliebt sind Münzen oder Münzimitationen, die als Auflage dienen.