Dagmar Stühler. Dorothea Förster - Schmuck

Datum: 
Sonntag, 28. April 2019 - 0:00 bis Donnerstag, 15. August 2019 - 0:00
l: Dagmar Stühler. Halsschmuck 'Grabbeigabe'. Feingold, Pergament. 2019; r: Dorothea Förster. Broschen. Kunststoff, Silber Edelstahl. 2017; Fotos: Eva Jünger

Mit der Präsentation Dagmar Stühler I Dorothea Förster. Schmuck führt das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau ein Ausstellungskonzept weiter, das sich bereits in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreute. Im Vordergrund steht die Gegenüberstellung von Schmuckarbeiten zweier Goldschmiede-Künstlerinnen.
Die in Technik und Gestaltung gegensätzlichen Arbeiten zeigen unterschiedliche Ansätze und Positionen innerhalb der zeitgenössischen Schmuckkunst auf. Die Gegenüberstellung der Schmuckstücke ermöglicht es dem Besucher, die Arbeiten in einen interessanten Dialog miteinander treten zu lassen.

Dorothea Förster zeigt ihre Arbeiten in einer Schmuckinstallation, Fotos, Zeichnungen und Texte begleiten den Schmuck und lassen ihn gelegentlich in einem ganz neuen Kontext erscheinen. Auch Dagmar Stühler stellt ihren Schmuckstücken Zeichnungen und Fotos zur Seite, die Inspiration und Entstehungsprozess verdeutlichen.  

Dagmar Stühler (*1944) studierte Gold- und Silberschmiedekunst an der Akademie der Bildenden Künste München bei den Professoren Franz Rickert und Hermann Jünger. Neben ihrer selbständigen Tätigkeit als Goldschmiedin betrieb sie 18 Jahre lang eine Galerie mit ausgefallenem Avantgarde-Schmuck in Berlin. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin wieder in München.

Dagmar Stühler konzentriert sich in der Gestaltung ihres Schmucks auf eine klare, reduzierte Formensprache. Plastisch gearbeitete Ringe, Hals- und Armreifen schmiedet und treibt sie direkt aus Gold und Silber. Mit Vorliebe integriert sie edle, meisterhaft geschliffene Steine – Amethyst, Bergkristall, Topas und Mandarin-Granat, die ihrem Schmuck Glanz und strahlende Farbigkeit verleihen. Besonderen Wert legt die Goldschmiedin auf die Gestaltung und Ausführung ihrer Oberflächen, denen sie durch die Bearbeitung mit Hammer, Feile und Bürste einen weichen Glanz und individuelle Erscheinung verleiht.

Dorothea Förster (*1954) besuchte nach ihrer Ausbildung an der Goldschmiedeschule Pforzheim den Goldschmiedemeisterkurs bei Prof. Rüdiger Lorenzen an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau. Bis heute lebt und arbeitet die Künstlerin in der Brüder-Grimm-Stadt.
Ihre Ringe, Anhänger, Armreifen und Broschen setzen sich aus geometrischen, individuell geformten Elementen zu bewegten Kompositionen zusammen. Obwohl Dorothea Förster ausschließlich mit Silber und Gold in dünner Materialstärke arbeitet, erhalten ihre Schmuckstücke durch die collagenhafte Anordnung und Überlagerung der Einzelteile eine plastische Wirkung. Neben traditionellen Edelmetallen nutzt die Schmuckgestalterin ebenfalls Edelstahl oder Acryl. Übermalungen aus Acrylfarbe oder ausgestanzte Elemente dekorativ gestalteter Blechdosen setzen farbige Akzente und heben die Strenge der Geometrie auf.