Aus dem Büro

Datum: 
Freitag, 16. August 2024 - 0:00 bis Sonntag, 20. Oktober 2024 - 23:45


Das Goldschmiedehaus lädt ein, einen Blick in seine Zukunft zu werfen. Anlässlich der Planungen zur Einrichtung einer Dauerausstellung legt das Haus seinen Werk- und Gedankenraum offen. Der Ausstellungsraum wird zu einem Büro, Vitrinen zu Pinnwänden und Öffnungszeiten zu Bürozeiten, zu denen das kuratorische Team anwesend und ansprechbar ist. Bei „Aus dem Büro. Eine Befragung der Sammlung“ sind Besuchende eingeladen, sich in die Befragung der Sammlung einzumischen und Assoziationen zu teilen. Warum lassen sich an Eheringen aus Stahl gesellschaftliche Bedingungen ablesen, wieso wirkten Kunststoffe demokratisierend auf Schmuck ein und welche Rituale prägen die Tischkultur?

Die Sammlungen des Deutschen Goldschmiedehauses Hanau und der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. beinhalten eine große Bandbreite von Schmuck-, Gerät- und Gefäßarbeiten. Sie spiegeln nicht nur Hanauer Stadt-, Kunst- und Industriegeschichte, sondern auch wichtige Tendenzen internationaler und nationaler Schmuck- und Silberschmiedepositionen nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute wider. Technische und stilistische Entwicklungen lassen sich an ihnen ablesen und zeugen vom jeweiligen Zeitgeist. Dabei wird vor allem eins klar: Objekte entstehen nicht ohne Kontext, sie sind nicht immer praktisch und nicht nur zum Schmücken da. Sie können gesellschaftliche Prozesse spiegeln, uns zum Staunen oder Schmunzeln bringen, aber auch irritieren und Fragen aufwerfen: Welche gesellschaftlichen und politischen Themen stecken im Schmuck und Gerät? Was transportieren sie aus ihrer Entstehungszeit? Was davon kann zukünftig im Goldschmiedehaus erzählt werden? Und wie kann das Haus als Ort der Auseinandersetzung mit der Gegenwart gestärkt werden?

Ergänzt werden die Exponate der Sammlungen mit Arbeiten von Studierenden und Alumni deutscher Hochschulen und Akademien. Sie zeigen, welche Themen jüngere Generationen bewegen und wie sie Schmuck als Medium künstlerischen Ausdrucks verwenden. Ihre Arbeiten stehen für kulturelle Identität, Selbstakzeptanz, Trauer, Habitus oder Stigmatisierung.

So wie ein Büro von den Menschen, die in ihm arbeiten und denken, lebt, entwickelt sich auch diese Ausstellung mit der Beteiligung der Besuchenden. Sie sind herzlich eingeladen, ihre Gedanken und Fragen an das Haus und die Objekte mit uns zu teilen.

Jeden Dienstag und Donnerstag von 15 – 17 Uhr wird das kuratorische Team in der Ausstellung anwesend sein, um mit Ihnen in den Austausch zu treten und Fragen zu beantworten.


Friedrich Becker, Helmut Betschler, Rudolf Bott, Albert Bodemer Silberwarenfabrik GmbH & Co. KG, Claus Bury, Anton Cepka, Carl Dau, Sam Tho Duong, Isabelle Enders, Svea Finck, Jerome Funk, Herman Hermsen, Susie Heuberger, Therese Hilbert, David Huycke, Svenja John, Kreuter & Co, Otto Künzli, Bruno Martinazzi, Marie Luise Möller, Azin Ravanshadi, Helena Renner, Masoumeh Rezaeilouyeh, Zhipeng Wang, Jan Wehrens, Silvia Weidenbach, Ebbe Weiss - Weingart, Johann Michael Wilm, Annamaria Zanella, Bo Zhang