Friedrich Becker Preisträger

2020
Junwon Jung

2016 legte Junwon Jung (*1978) sein Diplom als Meisterschüler bei Prof. Otto Künzli und Prof. Karen Pontoppidan an der Akademie der Bildenden Künste München ab, er wurde mit dem Bayerischen Staatspreis (2016) und dem Herbert-Hofmann Preis (2019) ausgezeichnet.

Jury:
Sam Tho Duong, Goldschmied, Schmuckdesigner, Pforzheim
Cornelie Holzach M.A., Museumsleiterin Schmuckmuseum Pforzheim
Prof. Andrea Wippermann, Dipl,.Designerin, Hochschule Wismar, Fakultät Gestaltung

Statement der Jury:
Die Stücke des in München lebenden Koreaners Junwon Jung überzeugen durch technische Raffinesse, es gibt diesen überraschenden Effekt, wenn aus der Box eine Brosche wird. Ein äußerst interessantes Spiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, das nur durch Biegen und Stecken des Metalls erzeugt wird. Die Beweglichkeit der Boxen erlaubt es, dass die Schmuckstücke in jeder Konstellation eine andere Perspektive zeigen. Die versteckte Broschierung im Innern erscheint beim Klappen der Box in einem eigens dafür geschaffenen Ausschnitt, dessen Form sich aus der Funktion ergibt. Mit den ergänzenden Boxen aus Birken-, Birne- und Lindenholz werden die Broschen zu einem spannenden Ensemble

 

2017
Michael Becker

geboren 1958 in Paderborn; 1982 bis 1987 studierte Becker Bildhauerei und Edelmetallgestaltung an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln bei Prof. Peter Skubic. Seit 1988 arbeitet der Künstler in seinem eigenen Atelier in München. Er ist mit seinen Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland sowie in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Zwischen 1987 und 2002 wurde Michael Becker mit namhaften Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Bayrischen Staatspreis der Internationalen Handwerksmesse München (IHM).

Jury:
Dirk Allgaier, Verleger, Arnoldsche Art Publishers Stuttgart
Michael Berger, Goldschmied, Düsseldorf
Dr. Sabine Runde, Kuratorin und

Die Jury zeichnete mit dem Halsschmuck Beckers ein Werk der klassischen Goldschmiedekunst aus Gold und Lapislazuli mit zeitgenössischer Forminterpretation aus. Die Arbeit verweist auf eine langjährig gestalterisch tätige, erfahrene Künstlerpersönlichkeit. Der magische Auftritt von Gold und Blau wird nach einem durchdachten Konzept in Szene gesetzt. Durch die naturgebrochene Oberfläche des Lapislazuli entsteht eine räumliche Wirkung, die durch die Variation der Einzelglieder verstärkt wird. Ein Halsschmuck mit überraschenden Ansichten für Trägerin und Betrachter, der Vergangenheit und Gegenwart verbindet.

 

2014
Sam Tho Duong

geboren 1969 in Bien Hoa, Vietnam; 1998-2002 Hochschule für Gestaltung Pforzheim, Dipl. Designer (FH); seit 2002 Selbständiger Designer in Pforzheim

Der Künstler hatte 2011/12 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, seit 1999 wurde er mit namhaften Preisen ausgezeichnet. Er ist in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Jury
Beate Druschel, Goldschmiedin, Schmuckdesignerin, Düsseldorf
Barbara Til, Leiterin Skulpturensammlung und Angewandte Kunst, Stellvertretende Leiterin Sammlung Museen Kunstpalast, Düsseldorf
Dieter Zühlsdorff, Arnoldsche Art Publishers, Stuttgart

Statement der Jury
Die drei Arbeiten lemitcA VA2, VB2 und VC3 überzeugten die Jury in ihrer handwerklichen Qualität sowohl in der Funktion als Collier wie auch als Objekt. Ein sprödes Material, recyclebarer Kunststoff, wird vielfältig bearbeitet, die einzelnen Elementen werden mit Onyx- oder Süßwasserreiskornperlen ergänzt und höchst aufwändig zusammengesteckt. In ihrer Flexibilitätund haptischen Qualität erinnern die Objekte an historische Modezitate oder auch an Gewächse der Unterwasserwelt.

    

 

2011
Alexander Vohswinkel

geboren 1980; 1996-2000 Ausbildung zum Goldschmied in der Benediktinerabtei, Münsterschwarzach; 2002-2007 Studium zum Schmuckdesigner an der University of Technology, Business and Design, Weimar; 2007-2009 Freier Designer in Potsdam; seit 2009 Freier Designer in Berlin

Jury
Dr. Anna Beatriz Chadour Sampson, Schmuckhistorikerin, London
Cornelie Holzach, Leiterin Schmuckmuseum Pforzheim
Reinhold Ludwig, Art Aurea, Ulm
André Ribeiro, Schmuckdesigner, Berlin

Statement der Jury
Der Preisträger erfüllt die Wettbewerbsbedingungen in Hinsicht auf hohes technisches Können, Präzision der Fertigung, den sensiblen Umgang mit dem Material und die Tragbarkeit in höchstem Maße. Die Jury war von der innovativen Gestaltung überzeugt; In dem kristallinen Ansteckschmuck wird das Chaos der Linie beherrscht, die räumliche fast architektonische Wirkung  des kleinen Objektes erlaubt spannungsreiche Durchblicke.
Die Gitterstruktur aus Edelstahl/Silber korrespondiert mit dem Fantasieschliff des Turmalins, der Stein scheint in der überraschend stabilen Drahtkonstruktion zu schweben, die durch ihre extreme Leichtigkeit überrascht.

    

 

2008
Robert Baines

geboren 1949 in Melbourne; 1970 Diploma of Art, Gold and Silversmithing, RMIT University; 1980- Lecturer in Gold and Silversmithing, RMIT University; 1998 Master of Arts in Classics and Archaeology, Monash University; 1999- Programme coordinator of Gold and Silversmithing, RMIT University; 2005 Assoc. Prof. of Art, RMIT University; 2007 Prof. of Art, RMIT University

Der Künstler hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, und wurde mit namhaften Preisen ausgezeichnet. Er ist in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Jury
Prof. Dr. Florian Hufnagl, Leitender Sammlungsdirektor, Die neue Sammlung - Staatliches Museum für angewandte Kunst Design in der Pinakothek der Moderne München
Klaus Jürgen Maack, ERCO Leuchten GmbH, Lüdenscheid
Susanne Veltins, Brauerei C. & A. VELTINS Gmbh & Co. KG, Meschede-Grevenstein

Statement von Prof. Dr. Florian Hufnagl
Die Brosche von Robert Baines überzeugt nicht nur durch ihre bestechenden formalen und technischen Qualitäten; sie ist zugleich ein repräsentatives und exemplarisches Statement für das Schaffen des Künstlers der sich von antiken, insbesondere etruskischen Schmuckarbeiten inspirieren lässt und dadurch  zu neuen Konzeptionen kommt, die die Virtuosität der Schmuckgestaltung der Vergangenheit in das Heute überführt.

    

 

 

2005
Peter Bauhuis

geboren 1965; 1986-1990 Staatliche Zeichenakademie Hanau, Ausbildung zum Goldschmied; 1993-1999 Akademie der Bildenden Künste München bei Prof. Otto Künzli; seit 1999 Eigenes Atelier in München

Der Künstler hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, und wurde mit namhaften Preisen ausgezeichnet. Er ist in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten.

Statement
Bei den Schmuckstücken und Gefäßen von Peter Bauhuis steht das Experiment mit dem Prozess des Giessens und Verschmelzens von Metall im Vordergrund. Die unterschiedlich großen Gefäße haben z. T. kleine "Füße", die gusstechnisch als Angüsse dienten. Die Oberflächen sind leicht uneben, manchmal überzogen mit zufällig entstandenem Muster oder feinen Rissen - sie verleihen den Stücken archaische Anmutung und Ursprünglichkeit.

    

 

2002
Anette Walz

geboren 1970; 1990-1993 Ausbildung zur Goldschmiedinbei Robert Köthe, Hannover; 1993-1995 Als Gesellin bei Robert Köthe in Hannover tätig; 1995-1996 Arbeitsaufenthalt in England, Assistentin von Jacqueline Mina, London; 1997-2000 Studium an der Gerrit Rietveld Akademie bei Ruudt Peters und Iris Eichenberg, Amsterdam; 2000 Diplom; lebt und arbeitet in Hannover

Jury
Prof. Uwe Loesch, Düsseldorf
Michael Becker, München
Dr. Fritz Falk, Pforzheim

Statement der Jury
Mit einem Material, das als Sinnbild für unveränderte Dauerhaftigkeit gilt, wird der Vergänglichkeit und Flüchtigkeit prozesshaft Gestalt gegeben: Feine Sägeschnitte schaffen in einem dünnen Goldblech ein Muster aus Linien, das sich durch Biegen zu zarten dreidimensionalen Strukruten entwickelt. Sowohl bei der Erstellung als auch im Umgang erfordert dieses Gebilde ein hohes Maß an Sensibilität. Zum Schmuck wird es durch eine feine goldene Nadel.

    

 

1999
Rudolf Bott

geboren 1956; Ausbildung zum Goldschmied bei der Firma G. A. Korff, Hanau; Studium an der Staatlichen Zeichenakademie Hanau, 1980 Meisterprüfung; Atelier Max Pollinger, München; 1983 Studium an der Akademie der Bildenden Künste München bei . Prof. Hermann Jünger und Prof. Erwin Sattler; 1989 Diplom; 1997-1999 Professur an der Hochschule Pforzheim; seit 1989 selbständig tätig

Statement
In seinem silbernen Gefäß, daß einer Reihe von drei Gefäßen entstammt, wird die künstlerische Intention Botts deutlich: Die Grundform eines Körpers wird variiert, und es entsteht jedesmal eine neue, in sich geschlossene Arbeit. Die Gefäße werden dann in Silber gegossen. Außen ist deutlich der Gußhauteffekt abzulesen, der "Rohzustand" bleibt erhalten. Im Inneren erfahren wir den sensiblen, matt schimmernden Glanz des Silbers.