Goldener Ehrenring 2014 für Robert Smit

10 Mai, 2014 - 00:00 -- Eberwein
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Mit dem Goldenen Ehrenring würdigt die Gesellschaft für Goldschmiedekunst  in Hanau zum Zeichen des Dankes und der öffentlichen Anerkennung alle drei Jahre einen international renommierten Künstler. Der Kreis der Ehrenringträger hat den niederländischen Künstler und Schmuckgestalter Robert Smit zum Träger des 41. Ehrenrings gewählt.

Am 10. Mai 2014 wird der zuletzt ausgezeichnete Künstler, Otto Künzli aus München, den von ihm geschaffenen Ring in Hanau an Robert Smit übergeben. Smit gehört zu den großen Wegbereitern des Avantgarde Schmucks, der vor allem in den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland in den 1960er Jahren seinen Anfang nahm.

Robert Smit wurde 1941 in Delft geboren, er schloss sein Studium (1963 – 1966) an der Staatlichen Kunst- und Werkschule in Pforzheim mit Auszeichnung ab und lebt heute in Amsterdam. Die ersten Anregungen für sein freies künstlerisches Arbeiten fand Smit über das Werk der Gruppe ZERO, vor allem aber durch die Begegnung und Freundschaft mit dem Informel Künstler Jan Schoonhoven. Während viele Schmuckkünstler in den 1960er/70er Jahren die Verarbeitung von Gold boykottierten, hatte das wertvolle Material für Smit schon damals eine ganz eigene Faszination, die ihm bis heute durch den unkonventionellen Umgang mit dem edlen Metall geblieben ist. In ganz eigenständigen Zeichnungen, in denen der Künstler mit figürlichen oder abstrakten Symbolen, sei es auf Papier oder Gold, arbeitet, werden persönliche Erinnerungen und Träumereien festgehalten. Seit 2006 hat Robert Smit neben Zeichnung und Malerei  auch die Fotokopie und Computergrafik für sich entdeckt, wie auch die aktuellen Arbeiten zum Thema „Madonna delle Dolomiti“ zeigen, die sich auf einen Song beziehen, den Robert Smit auf einer nächtlichen Fahrt durch die Dolomiten im August 1980 hörte.

Das Werk Robert Smits hat in zahlreichen Einzelausstellungen, unter anderem in Deutschland, Italien, Japan und Belgien seine Wertschätzung gefunden. Das Deutsche Goldschmiedehaus Hanau zeigte in Kooperation mit anderen Museen 2000 die Präsentation „Leeres Haus“. Darüber hinaus sind Ausstellungsbeteiligungen in Europa, Japan, Australien und den USA in namhaften Institutionen zu nennen.

Als hoch geschätzter Vermittler des Autorenschmucks wurde Smit zwischen 1980 und 2008 zu vielen Lehraufträgen an den bedeutendsten Ausbildungsstätten eingeladen, unter anderem an der Gerrit Rietveld Akademie in Amsterdam, dem Royal College of Art in London, der Alchimia in Florenz und dem Hiko Mizuno College in Tokyo. Das Werk Robert Smits wurde zweimal mit dem Bayerischen Staatspreis (1967, 2010) wie auch mit dem hoch geschätzten Françoise van den Bosch Award (2004) ausgezeichnet.

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